18. November 2019

Energieversorgung Greiz GmbH – Geschäftsführer Ronny Stieber im Interview

Schaltzentrale SachswitzNeuer Chef seit 8 Monaten im Amt – Zeit für ein erstes Zwischenfazit

von Antje Reißmann

Herr Stieber, Sie sind nun seit knapp 8 Monaten Geschäftsführer der EV Greiz. Wie geht es Ihnen?

Gut. Ich habe mich schnell eingelebt. Wenn auch noch immer vieles neu für mich ist. Es vergeht keine Woche in der ich nicht neue Kunden, Geschäftspartner oder auch Prozesse im Unternehmen kennen lerne. Geholfen hat mir, dass ich die ersten drei Monate noch in einer Doppelspitze mit der langjährigen Geschäftsführerin Heidrun Jenennchen fungierte. So konnte einiges an Wissen und Erfahrung weitergegeben werden.

Hatten Sie sich Ihren Start so vorgestellt?

Ja und Nein. Für mich war klar, dass das Kennenlernen der Mannschaft im Unternehmen die erste Priorität haben wird. Und so kam es auch. Gerade in den ersten Wochen war es wichtig die Mitarbeiter gut kennen zu lernen. In vielen Einzelgesprächen war mir besonders daran gelegen, die Wünsche und Nöte zu erfahren. Eine erfolgreiche Personalführung ist nur möglich, wenn man sich gut kennt und so ein gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufgebaut wird. Überrascht war ich dann doch vom Personalbedarf, welcher sich in diesen 8 Monaten abzeichnete. Wir haben seit März drei Stellenausschreibungen durchgeführt und es wird nicht die letzte sein.

Können Sie dies etwas näher erläutern?

Ich muss betonen, dass ich eine höchst kompetente und leistungsfähige Mannschaft vorgefunden habe. Leider sind kurzfristig mehrere Stellen durch langzeiterkrankte Mitarbeiter vakant geworden. Besonders im technischen Bereich war es erforderlich durch Neueinstellungen den sicheren Betriebsablauf zu gewährleisten. Dazu mussten wir noch einige interne Umbesetzungen vornehmen. Bei den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen in unserem Geschäft ist dies aber normal. Strukturanpassungen wird es auch zukünftig geben.

Wie im Kundenjournal zu lesen war, wollen Sie besonders im Vertrieb Akzente setzten. Wie steht es damit?

Die Energieversorgung Greiz war und ist mit ihren Produkten ein preiswerter und verlässlicher Partner. Das gilt für Privatkunden genauso wie für Gewerbekunden. Es ist uns gelungen eine junge und engagierte Mitarbeiterin für den Vertrieb zu gewinnen, welche gerade eingearbeitet wird. Für nächstes Jahr planen wir unsere Produkte verstärkt im Greizer Umland anzubieten. Beim Thema CO2 und Ökologie beabsichtigen wir im kommenden Jahr allen Kunden ein Ökostromangebot zu unterbreiten, welches keine Mehrkosten verursacht. Jeder, der sich bewusst für ein Ökostromprodukt der EV Greiz entscheidet, erhält dies zu den gleichen Konditionen, wie ein Kunde, der sich für unser Sparstromprodukt entscheidet. Bonusprodukte, Vorteile im Vereinsstrom oder auch unsere Festpreisprodukte wird es natürlich weiter geben.

Hand aufs Herz, die Netzentgelte steigen, die EEG-Umlage steigt, Strom wird teurer. Warum soll ich als Kunde nicht zu einem billigeren Anbieter wechseln?

Als ein lokales Unternehmen sind auch wir von diesen Entwicklungen am Energiemarkt betroffen. Wir sind preiswert aber nicht billig. Billiganbieter arbeiten mit Methoden die wir ablehnen. Statt einem Callcenter haben wir ein Kundenbüro in der Mollbergstraße hier in Greiz. Dort sind unsere kompetenten und freundlichen Mitarbeiter zu unseren Öffnungszeiten für unsere Kunden da. Der Gewinn, welchen wir erwirtschaften, fließt in den Unterhalt der Greizer Bäder, der Eislaufhalle, des Kinos und weiterer Greizer Einrichtungen. Wir unterstützen mit Spenden und Sponsoring eine Vielzahl von Greizer Vereinen und Veranstaltungen. Und ganz nebenbei sind wir ein verlässlicher Auftraggeber für hiesige Unternehmen, zahlen gute Löhne und investieren in die Versorgungssicherheit der Greizer Bevölkerung und Betriebe. Getreu unserem Motto: Energie von hier.

Was ist aktuell Ihr größtes Vorhaben?

In Greiz-Gommla baut die Firma Profol ihr Produktionswerk erheblich aus. Neue Arbeitsplätze entstehen. Zur Stromversorgung der neuen Produktionshalle reicht die bisherige Leitung bei weitem nicht mehr aus. Unser Netzbetrieb plant eine neue Mittelspannungstrasse von Sachswitz nach Gommla. Mit der neuen Leitung wird der Gewerbestandort Gommla langfristig gesichert. Auch das dortige Wohngebiet erhält so eine deutliche Erhöhung der Versorgungssicherheit. Diese Gesamtmaßnahme ist für uns eine Investition in Millionenhöhe.

Noch auf ein letztes Wort!?

Ich möchte jetzt schon mal all unsere Kunden daran erinnern, dass ab Anfang Dezember wieder die Ablesung der Zähler beginnt. In wenigen Tagen werden wir dazu näher informieren.
Ich bedanke mich für das Interview, und freue mich, dies im nächsten Jahr zu wiederholen.